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Das
Kanzleigut Tangstedt
Bereits 1649 ist das Vorwerk Tangstedt in den Büchern erwähnt. Damals
zählten dazu ein Herrenhaus,
eine Meierei, eine Schäferei und eine Wassermühle.
1693 erwarben die Söhne des Pächters, des Ritters von Hedemann, das
Vorwerk. Von nun an war es ein selbstständiges Kanzleigut.
1699 wurde Magnus von Wedderkop neuer Eigentümer. Als Holsteinischer
Minister beutete er das Gut Tangstedt aus, aber steckte auch viel Geld
rein. Er liess das Herrenhaus erneuern und machte das Gut wieder zu
einem wertvollen
Besitz, welcher 120 Jahre in der Familie blieb.
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde von den Erben Wedderkops
das Torhaus (s.o.) und das Verwalterhaus
erbaut. Fuhr man durch das Tor, so sah man vor sich den grossen
Hofplatz. Zur rechten und linken Seiten waren die Wirtschaftsgebäude
und gegenüber das Herrenhaus zu sehen.
Erst 1818 wurde das Kanzleigut aus dem Familienbesitz verkauft. Es
wurde von Paul Friedrich August, Grossherzog von Odenburg,
aus der Konkursmasse erworben. Die Jahre waren geprägt durch viele
Unruhen, wie 1848 die Märzrevolution. Dennoch wurde
das Gut immer weiter verschönert.
Als 1855 der G.H. Reimers aus Bahrenfeld das Gut erwarb, ging es somit
erstmalig in bürgerlichen Besitz über. Doch ebenso
wie der sein Nachfolger, Graf Carl von Schimmel- mann, gelang es ihm
nicht, das Gut zu bewirtschaften.
Mit der Auflösung der Kanzleigüter im Jahre 1876 wurde auch das Gut
Tangstedt zu einem Privatgut. Besitzer waren:
- 1876 Freiherren Heinrich und Albertus von
Ohlenhoff
- 1910 Rittmeister von Schenck
- 1919 Höfebank Kiel, aufgesiedelt
- 1921 Restgut - Mühlenbesitzer Carstensen
aus Süderbrarup
- 1930 Karoline Horst, Deutsch-Amerikanerin
- 1937 Hans Dabelstein, Händler in
Zitrusfrüchten
- 1989 Gerhard Pieper und Sohn, Landwirte
aus Tangstedt
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